Das Crowdfunding, also die Schwarmfinanzierung von Projekten, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Für private Anleger wird deshalb auch die Beteiligung an Immobilienfinanzierungen immer interessanter. Zu jenen Anbietern, welche Eigentümer und Anbieter zusammenbringen, zählt unter anderem Zinsland mit Sitz in Deutschland. Dabei handelt es sich um eine Marke der Civum GmbH, die ihren Sitz in Hamburg hat. Die Marke existiert seit dem Spätsommer 2015 und konnte in dieser Zeit bereits zahlreiche Projekte abschließen. Aktuell steht Investoren noch ein Projekt offen. In folgendem Erfahrungsbericht haben wir Zinsland genau untersucht und zeigen Ihnen unsere Erfahrungen auf.
Die Vor- und Nachteile von Zinsland
Das sind die Vorteile:
- die Projektfinanzierung ist garantiert
- die Projekte werden auch in fortgeschrittenen Stadien begleitet
- Die Anleger bekommen Zinsen zwischen fünf und acht Prozent
- Bereits ab 500 Euro sind Investments möglich
- Die Anleger müssen keine Aufschläge zahlen und es gibt auch keine Abzüge
- Der Support für die Kunden ist auch in deutsch verfügbar
- Die Eigentümer profitieren von einem positiven Marketingeffekt
Das sind die Nachteile
- Die Verzinsung erfolgt nur einmalig nach Abschluss eines Projekts
- es gibt keine Garantie auf den Zinssatz
- es sind nur wenige Projekte verfügbar
Ein Spezialist für Immobilienfinanzierungen
Das Unternehmen Zinsland hat sich ausschließlich darauf spezialisiert, Immobilien zu finanzieren. Bei anderen Crowdfunding-Anbietern stellen Finanzierungen von Immobilien hingegen nur einen kleinen Ausschnitt des Angebotes dar, diese bieten vielmehr die allgemeine Kreditvergabe. Seit der Gründung konnten über Zinsland bislang vier Immobilienprojekte verwirklicht werden, ein weiteres Projekt befindet sich noch im Status der Funding-Phase. Damit sich die Anleger vorab gründlich über das jeweilige Projekt informieren können, bietet Zinsland eine Detailseite für jedes Projekt an, auf der potenzielle Investoren alle wichtigen Informationen finden.
Es gibt keine Zinsgarantie
Im Gegensatz zu anderen Anbietern gibt es bei Zinsland keine Zinsgarantie. Allerdings spielt die Zinsgarantie für die Anleger bei Zinsland keine allzu große Rolle. Der Grund: Die Zinsen werden ohnehin erst zum Ende der Laufzeit gutgeschrieben. Wie hoch der Zins ausfällt hängt dabei ab, mit welchem Risiko das jeweilige Projekt verbunden ist. Allerdings ist es auch unwahrscheinlich, dass sich der Zinssatz ändert, weil sich das Risiko während der Laufzeit eines Projektes kaum verändern dürfte.
Wann werden die Zinsen ausgezahlt?
Üblicherweise werden die Zinsen bei der Vergabe eines Kredites während der Laufzeit mehrfach ausgezahlt. Einige Anbieter zahlen die Zinsen dabei jeden Monat aus, andere einmal je Quartal oder in halbjährigem Turnus. Bei Zinsland erhalten die Anleger ihre Zinsen dagegen erst nach zwölf bis 24 Monaten, also am Ende der Projektlaufzeit. Liegt die Projektlaufzeit bei zwei Jahren erhalten die Anleger bei einem Zinssatz von jährlich sechs Prozent, erhalten sie nach 24 Monaten also ihr Kapital sowie zwölf Prozent Zinsen.
Die weiteren Konditionen für Investoren
Bei Zinsland investieren die Anleger ihr Geld in Form eines sogenannten Nachrangdarlehen mit einem qualifizierten Rangrücktritt. Der Darlehensvertrag wird dabei direkt mit dem Träger des Projekts abgeschlossen. Die Nachrangigkeit bei dieser Darlehensform hat einen Einfluss darauf, in welcher Reihenfolge die Gläubiger ausgezahlt werden, sofern der Träger des Projekts Insolvenz anmelden muss. Das heißt: Die erstrangigen Gläubiger werden vor den Gläubigern, die ein Nachrangdarlehen vergeben haben, bedient. Bei den erstrangigen Gläubigern handelt es sich meist um Banken, welche das Projekt finanziert. Allerdings werden die nachrangigen Gläubiger vor den Gesellschaftern bedient.
Durch den qualifizierten Rangrücktritt schließen Projektgesellschaft und Gläubiger eine Vereinbarung ab. Darin legen sie fest, dass zunächst kein Kapitaldienst geleistet wird, sofern dieser dazu führen würde, dass das Unternehmen Insolvenz anmelden muss. Der Kapitaldienst wird also so lange aufgeschoben, bis diese Gefahr gebannt ist.
Den Anlegern muss allerdings bewusst sein, dass ihnen auch bei Zinsland ein Totalausfall drohen kann. Nämlich dann, wenn sich herausstellt, dass die Immobilie ein Flop ist. Die Anleger verlieren in diesem Fall also ihre Investition komplett. Anleger können bei Zinsland übrigens einen Betrag von mindestens 500 Euro investieren, die Maximalgrenze für Investitionen hängt vom jeweiligen Projekt ab. Grundsätzlich läuft die Fundingphase drei Monate lang, im Anschluss daran wird das Projekt umgesetzt.
Diese Konditionen gelten für Eigentümer
Der große Vorteil für Eigentümer besteht darin, dass es bei Zinsland eine garantierte Finanzierung gibt. Das heißt: Wird bei den potenziellen Investoren nicht ausreichend Kapital eingesammelt, stellen die Garantiegeber den fehlenden Betrag zur Verfügung. Bei diesen Garantiegeber handelt es sich um Immobilien-Investoren. Diese legen ihr Kapital zu den gleichen Konditionen wie private Anleger in die jeweiligen Projekte an.
Allerdings gibt es diese Dienstleistungen nicht kostenlos. Denn Zinsland verdient sein Geld durch zwei Arten von Gebühren. Dabei handelt es sich um eine Vermittlungsgebühr, die für jedes Projekt berechnet wird, sowie um eine Marketinggebühr. Mit letztgenannter wird die Aufbereitung eines Projekts für das Internet bezahlt. Wie hoch diese Gebühren ausfallen, hängt jeweils davon ab, wie das Projekt gestaltet ist. Zahlt der Eigentümer das Investment nicht wie vereinbart zurück, besteht die Möglichkeit, dass der Nachrangdarlehensvertrag um bis zu sechs Monate verlängert wird. Verzinst wird dabei natürlich auch die Verlängerung. Kann der Projektentwickler das Investment auch dann noch nicht zurückzahlen, erhöhen sich die Darlehenszinsen für den zusätzlichen Zeitraum um 150 Prozent gegenüber dem ursprünglichen Zinssatz.
Die Auswahl der Projekte
Wer sich für ein Investment bei Zinsland interessiert, möchte natürlich eine möglichst große Auswahl an verfügbaren Projekten haben. Der Grund: Es kann durchaus vorkommen, dass das eine oder andere Projekt bezüglich des Profils oder der Konditionen nicht seinen Erwartungen entspricht. Der Investor möchte dann natürlich die Möglichkeit haben, sich für ein anderes Projekt zu entscheiden. Als Zinsland gegründet wurde, existierten insgesamt 36 Angebote. Natürlich kann sich die Zahl der Angebote im Lauf der Zeit erhöhen, aktuell ist es jedoch nicht sonderlich groß.
Wie benutzerfreundlich ist Zinsland?
Äußerst positiv fällt Zinsland in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit auf. So können die Anleger den gewünschten Anlagebetrag ganz einfach mit einer Banküberweisung transferieren. Um sich auf Zinsland zu registrieren, müssen sie nur einige Informationen angeben. Dazu gehören neben dem Namen auch das Geburtsdatum, die Bankverbindung, die Adresse sowie die E-Mail-Adresse. Wer sein Geld bei Zinsland in ein Immobilienprojekt investieren möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und in Deutschland wohnen. Des weiteren muss der Anleger uneingeschränkt geschäftsfähig sein und auf eigene Rechnung handeln können.
Denkbar einfach ist auch die Navigation durch die Webseite gestaltet. So bietet Zinsland ein umfangreiches FAQ, in welchem die Seitenbesucher alle wichtigen Informationen finden. Für die einzelnen Projekte gibt es Unterseiten, auf welchen Interessenten detaillierte Informationen zum jeweiligen Projekt finden.
Der Kundenservice von Zinsland
Sollten Anleger oder Projektentwickler Fragen zu einzelnen Details haben, können sie sich an den deutschsprachigen Kundendienst wenden. Dieser ist montags bis freitags zwischen 9 und 19 Uhr erreichbar. Die Anfragen können entweder über ein Kontaktformular oder telefonisch gestellt werden. Darüber hinaus bietet der Support von Zinsland einen Rückruf-Service an, sodass die Kunden zu einem gewünschten Zeitpunkt zurückgerufen werden können.
Neben dem Support bietet Zinsland auch eine umfangreiche FAQ an. Darin werden jene Fragen beantwortet, welche die Kunden am häufigsten stellen. Weitere Informationen zum Angebot und zum Service finden die Seitenbesucher außerdem in einem Blog. Zudem bietet Zinsland auf seiner Seite ein umfangreiches Glossar, in welchem alle wichtigen Fachbegriffe anschaulich erklärt sind. Selbstverständlich gibt es auch Hinweise darauf, welches Risiko die Anleger bei einem Investment in Immobilien eingehen.
Wie sicher ist Zinsland?
Zinsland ist lediglich als Vermittler tätig und verfügt nicht über das Geld der Anleger. Eine Regulierung des Unternehmens ist aus diesem Grund nicht notwendig, auch wenn die Regulierung für so manchen Anleger, der einen Crowdfunding Immobilienvergleich anstellt, vielleicht wichtig ist. Reguliert ist Zinsland durch die BaFIN (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht). Dies ist so ähnlich auch der Fall bei Anbietern von Tagesgeldkonten, die Sicherheit für das Tagesgeld versprechen. Weil Zinsland aber großen Wert auf die Sicherheit legt, arbeitet das Unternehmen mit SECUPAY, einem regulierten Zahlungsabwickler, zusammen. Über SECUPAY werden sämtliche Transaktionen zwischen den Anlegern und den Projektentwicklern abgewickelt, wodurch sichere Transaktionsvorgänge gewährleistet sein sollen. SECUPAY ist in diesem Fall also als Zahlungsabwickler und zugleich auch als Treuhänder tätig. Dadurch ist gewährleistet, dass die Transaktionen sicher und juristisch geprüft sind.
Für andere Anleger bleiben sowohl der Name als auch die investierte Summe unsichtbar. Sämtliche Informationen über die Investitionen sind nur von Zinsland und den Projektentwicklern einsehbar und werden von diesen natürlich vertraulich behandelt. Anleger, die sich vor alle für die Sicherheit ihrer Kapitalverwaltung interessieren, finden hilfreiche Infos in unserem Festgeld Vergleich oder im Tagesgeld Vergleich.
Die Meinungen der Fachwelt über Zinsland
Weil es sich bei Zinsland um ein noch junges Unternehmen handelt, gibt es bislang kaum Erfahrungen von erfahrenen Experten mit dem Crowdfunding bei Zinsland. Jedoch wurde Zinsland bislang viermal ausgezeichnet. Auch die Kundenmeinungen sind noch relativ dünn gesät, weil noch nicht allzu viele Anleger ihre Erfahrungen mit Zinsland gemacht haben. Jedoch wurde das Unternehmen bereits mehrfach in der Presse erwähnt, unter anderem von Spiegel Online und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sollte das Unternehmen noch weitere Auszeichnungen bekommen, werden diese natürlich auf der Webseite von Zinsland veröffentlicht.
Die Auszeichnungen durch Experten sind für die Kunden oft von großer Bedeutung. Der Grund: Die Qualität des jeweiligen Angebotes wird durch die Auszeichnungen von Profis beurteilt. Grundsätzlich gilt dabei die Faustregel: Die Zahl der Auszeichnungen ist umso größer, je besser das Angebot eines Unternehmens ist. Zinsland hat zwar bislang nur wenige Auszeichnungen gesammelt, was die Kunden aber nicht zu beunruhigen braucht. Schließlich ist dieses Unternehmen im Vergleich zu anderen Anbietern nur relativ kurz auf dem Markt, sodass es durchaus nachvollziehbar ist, dass noch nicht viele Auszeichnungen gesammelt wurden.
Fazit: ein Angebot mit Schwächen
Zwar überzeugt Zinsland in vielen Punkten wie dem Service oder die Spezialisierung auf Immobilienfinanzierungen, dennoch hat dieser Anbieter noch einige Schwächen. Dazu gehören etwa die einmalige Gutschrift der Zinsen, die fehlende Zinsgarantie und die Tatsache, dass bisher nur wenige Projekte verwirklicht wurden. Allerdings sind diese Schwächen durchaus noch verzeihbar, weil es sich bei Zinsland um einen jungen Anbieter handelt.
FAQ: die wichtigsten Fragen zum Anbieter
Wie viel muss mindestens investiert werden?
Grundsätzlich müssen bei Zinsland Investitionen in Höhe von mindestens 500 Euro getätigt werden. Die Obergrenze für Investitionen hängt dagegen vom jeweiligen Projekt ab. Die entsprechenden Informationen finden interessierte Anleger auf den Detail-Seiten des jeweiligen Projektes.
Ab wann lohnen sich Immobilien-Investitionen bei Zinsland?
Kumuliert werden die Zinsen zum Zeitpunkt der Investition. Deshalb lohnt es sich für die Anleger, bereits zum Start der Funding-Phase einzusteigen. Der Grund: Dann werden dem Kunden die Zinsen sowohl für den Rest der Funding-Phase als auch für die komplette Projektlaufzeit gutgeschrieben.
Haben die Anleger Pflichten?
Grundsätzlich möchten die Anleger keine weiteren Pflichten eingehen, sondern sich darauf verlassen, dass die Kapitalpartner ihre Investition verwalten und die Projektentwickler das Projekt vollenden. Dabei muss der Anleger darauf achten, dass seine Bank- und Kontaktdaten bei Zinsland stets auf dem aktuellen Status sind. Er muss aber weder an Abstimmungen oder Versammlungen teilnehmen und hat auch keine Nachschusspflicht.
Sind die Investitionen in Immobilien bei Zinsland riskant?
Da die Investitionen in Form eines Nachrangdarlehen getätigt werden, gehen die Anleger das Risiko eines Totalverlustes ein. Möglich ist dieser Verlust beispielsweise, wenn die Kosten für die Projektentwicklung höher ausfallen als zuvor kalkuliert und die Projektgesellschaft gezwungen ist, Insolvenz anzumelden. Jedoch arbeitet Zinsland ausschließlich mit etablierten Projektentwicklern zusammen, sodass dieses Risiko eher als gering einzuschätzen ist.
Wie erfolgt die Berechnung der Zinsen?
Die Höhe der Zinsen bemisst sich bei Zinsland anhand des Risikos eines Projekts. Die Zinsen sind also umso höher, je riskanter ein Projekt ist. Dabei erfolgt die Risikoeinschätzung durch den Projektentwickler.
Das Thema Crowdinvesting in Immobilien ist eine Interessante Möglichkeit um schnell mit relativ wenig Risiko eine höhere Rendite zu erwirtschaften. Da diese Anlageform immer beliebter wird gibt es zahlreiche Anbieter am Markt des Crowdinvesting.
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